Blog

30.05.2013 11:16

Zusammenhänge

 

Das “bloggen” ist im Beisein meiner Tochter eine echte Herausforderung – aber ich stelle mich ihr – sollten die Sätze wenig bis gar keinen Sinn ergeben, wisst ihr ja woran es liegt ;-)

Es ist ein seltsames Jahr, dieses 2013 – das Wetter ist schlecht, die Wirtschaftsdaten noch schlechter und die Stimmung ebenfalls dementsprechend. Mit einem Hang zu Verschwörungstheorien könnte man ja Zusammenhänge zwischen -  einer schwächelnden europäischen Wirtschaft und dramatischen, frustrierenden Regenmengen und einer aufstrebenden, die Weltherrschaft an sich reißenden chinesischen Ökonomie und chemischen Wettertests -  sehen… nun gut, ich denke an diesem Punkt sollte ich mich wirklich auf den Boden der Realität zurück katapultieren. ABER – Wirtschaftspsychologen erkennen auch Zusammenhänge zwischen den Börsendaten und der Kürze von Miniröcken. Also bitte! Wo man einen Zusammenhang sehen will – da wird wohl auch einer zu finden sein!

Um bei Zusammenhängen zu bleiben – für mich persönlich war das Gefühl der Eigenverantwortung in Hinblick auf meine Arbeitslosigkeit das Schlimmste und nagendste. In einer Welt, in der wir glauben alles kontrollieren zu können – den Körper, die Gesundheit, schließlich auch die Seele – ist der Zustand “arbeitslos” zu sein, eine dramatische, narzistische Kränkung! Wir haben studiert, uns in Praktika ausbeuten lassen, Diplomarbeiten geschrieben, Kontakte geknüpft. die hoffnungsvolle Erwartung in den Augen unserer Eltern gesehen und Sätze gehört wie “…zwar bekommst du nichts bezahlt, aber du hast den Fuß in der Tür” (zwinker). Dieser Fuß erwieß sich schließlich als zu wenig… Nicht nur in mir regte sich der Gedanke, etwas FALSCH zu machen – sich vielleicht nicht genug anzustrengen, als Person Mängel und Fehler zu haben die einem selbst nicht auffallen. Bei jeder Bewerbung bemühte ich mich “indivieduell, kreativ, empathisch, belastbar…” zu erscheinen. Eine perfekte Bewerbung… eine Schein-Kontrolle… Auch die hoffnungsvollen Augen der Eltern verengten sich immer mehr und ich began den Stummen Vorwurf…”also irgendwas musst du ja FALSCH!! machen” beinahe körperlich zu spüren. Wirklich frustrierend! Ich finde Freiheit und Eigenverantwortung äußerst wichtig – doch im Moment scheinen diese Bestrebungen uns in einen dramatischen Kreislauf, bestehend aus Schuld und Druck getrieben zu haben. Alles was in unserem Leben geschieht hängt von uns selbst ab! Wir sind für Erfolg und Misserfolg im vollen Umfang verantwortlich! Sind wir nicht schön – lassen wir uns gehen (eine Schönheits-OP ist ja wohl das Mindeste), sind wir krank – ist das ein Resultat unserer ungesunden Lebensweise, sind wir fett – liegt es an unseren Fressattacken, sind unsere Kinder unartig – haben wir sie FALSCH erzogen, sind wir arbeitslos – können wir uns nicht presentieren… Ganz ehrlich! Ich sage NEIN-DANKE! Ich lasse mich nicht für alles zur Verantwortung ziehen und schon garnicht dafür, das uns Banken Milliardenschulden angehäuft haben die wir nun durch Einsparungen im Sozialbereich zu tilgen versuchen! Ich lebe meine Eigenverantwortung nun wieder mir gegenüber! In erster Linie dadurch, mir diese Mechanismen bewusst zu machen und mich zu fragen – wie viel ich an diesem Prozess wirklich beeinflussen kann! Ich kann in den Spiegel schaun und sehe eine kompetente, zielstrebige junge Frau die ihren Beruf in jeder Sekunde mit “herzblut” ausübt! Wer mich nicht will – ist selber schuld!! 

Weiterlesen

—————

28.05.2013 08:09

neuer Tag...neues Glück

 

Gestern bin ich ja beim Thema "wirtschaftliche Verstrickungen" stehen geblieben... Ich bin Gott sei Dank in der glücklichen Situation einen recht geringen Sinn für Materielles zu besitzen. Das Auto soll fahren, das Gewand passen und nach Möglichkeit lange halten und nicht in Bangladesch, Indien oder der Türkei hergestellt worden sein (eine neue Messlatte die ich mir auferlegt habe - damit wird "shoppen" sowieso unmöglich) und das Kind soll sich bitte mit Kochlöffel, Steinen und Büchern beschäftigen (funktioniert tadellos!!). Fakt ist - je mehr ich verdient habe, desto mehr habe ich ausgegeben. Summa summarum war das Ergebnis am Konto immer das selbe - ich habe gekauft ohne zu brauchen und nachzudenken. Ein Konsumverhalten welches allgegenwärtig ist. Die Definition über das "Haben" ist leider ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ermöglicht finanzielle Sicherheit ein Gefühl der "Sorglosigkeit" - tatsächlich brodeln jedoch Ängste in uns, wir könnten diesen "Lebensstandard vielleicht eines Tages nicht mehr halten. "Haben wollen" endet nie - es gibt keine Befriedigung im Konsum, jedes erworbene Produkt wird alt, langweilig, unmodern, kaputt, technisch überholt. Wir arbeiten um zu kaufen, kaufen um zu arbeiten - geht es der Wirtschaft gut, geht es uns allen gut. Jetzt geht es der Wirtschaft schlecht - also fühlen wir uns gefälligst auch schlecht! Richtig schlecht! Lovely people von Unilever und all den anderen Weltkonzernen die uns aussaugen... den GEFALLEN werde ich euch nicht tun!! Wenn ich diese Zeilen lese, dann kann ich das Naserümpfen vor den Bildschirmen schon sehen - ich höre mich selbst wie ein Wunderheiler im Walla-Walla-Kostüm an. "Ich stricke meine Unterhosen aus Bio-Hanfseilen und esse nur Früchte die sich entschieden haben vom Baum zu fallen um sich für uns zu opfern...KUMBAJAAA" - forget it! Meine größte Sorge während meines ganzen Studiums und all meiner Ausbildungen war die, mir eines Tages keinen "vernünftigen" Lebensstandard leisten zu können. Damit meine ich den pragmatisierten Beamten-Lebensstandard meiner Eltern. Wir sind die Nachkommen der gescheiterten 68er Generation. Die durch Fixanstellung und regelmäßiges mittelklasse Einkommen vom Rebellen und Weltverbesserer zum übergewichtigen, bluthochdruck - Pensionisten weichgeklopft wurde. Meine Mutter erzählt mir heute noch von ihrer Studentenzeit als sie Salat auf den Feldern klaute weil sie aus Idealismus kein Geld von ihrem konservativen Vater nehmen wollte - schön war die Zeit, seuftz...  

Weiterlesen

—————

27.05.2013 08:50

breaking the rules

Gleich am dritten Tag habe ich meine eigene Regel gebrochen... ernüchternd aber eine zu akzeptierende Realität. Nun gut, der gestrige Eintrage fehlt in erster Linie wegen übermäßigem Alkoholkonsum am Samstag - daraus resultierte eine Tiefschlafphase bis high noon des nächsten Tages und eine hangover bedingte Hirnlähmung.

Damit habe ich die klassischen arbeitslosen Klischees erfüllt! Bis Mittag im Bett, kein Durchhaltevermögen, dem Alkohol zugeneigt und vor allem FAUL. (Meine Tochter hat übrigens beim Opa genächtigt) Nun da wir das klar gestellt hätten möchte ich noch etwas klar stellen.

Ich bin Psychologin UND ein Mensch. Eine Tatsache, die mir in der Selbstdarstellung so mancher Kolleginnen und Kollegen schmerzlich fehlt. Es scheint in den Reihen der zumindest klinischen PsychologInnen die Meinung vorzuherrschen, dass der Psychologe per se eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der psychischen Vulnerabilität darstellt! Prinzipiell gilt es, als Heilkundiger der Seele, eine hervorragende psychische Gesundheit zu besitzen und mit allen "Problemchen, Tiefschlägen und unerwarteten Bauchtritten" des Lebens "locker" fertig zu werden. Die traurigen Augen und furchigen Gesichter sprechen allerdings eine andere Sprache. Besonders dramatisch finde ich es, wenn KollegInnen und Kollegen sich auf das Thema "burn-out" spezialisieren und selbst seit 6 Monaten kein freies Wochenende mehr hatten. Das traurige ist, dass wir PatientInnen mit "Wissen" über Gefühlswelten versorgen in die wir noch nicht einmal einen kleinen Zeh gesetzt haben - und wenn wir emotionale Tiefs erlebt haben dann sollte man sich gefälligst dafür genieren. Ich habe mich gefragt, warum Wunderheiler, Hexenmeister und EnergetikerInnen soviel erfolgreicher sind als PsychologInnen... ich glaube die Antwort liegt in der Authentizität! Der Energetiker welcher im Walla-Walla-Kostüm mit einem verklärten Lächeln über den energetischen Fluss philosophiert ist wohl glaubwürdiger als ein grauer, eingefallener Psychologe der mit säuerlicher Miene über die Regeln der "Schlafhygiene" berichtet. Wen würde  man lieber 70 Euro die Stunde zahlen? (Der Energetiker verspricht den Schlaf durch eine Magnetfeldwundermatte in Null-Koma-Nix wieder herzustellen)

All das führt mich zu dem Schluß, dass ich als Psychologin AUTHENTISCH sein möchte! Insbesondere kann ich meinem derzeitigen "Zustand" etwas positives abgewinnen. Ich spüre, wie beschissen es sich anfühlt eine Bewerbung nach der anderen zu schreiben und eine Absage nach der Anderen zu bekommen. Ich kenne das beklemmende Gefühl vor und nach einem Bewerbungsgespräch. Die Chance auf eine Stelle die intern schon vergeben ist und die offiziell ausgeschrieben werden "musste" ist gleich NULL! Das ist die Realität - und wenn Menschen deshalb an ihrem Ich verzweifeln, dann ist das eine Dramatik die seines gleichen sucht. ES LIEGT NICHT AN MIR oder an DIR. Es ist Zeit den Kurs zu ändern. Einen eigenen, individuellen Weg zu gehen und sich Aufgaben zu suchen die erfüllend und belebend sind. Der Wert im Leben ist nicht die Leistung einen Job zu bekommen und den dann "durchzuhalten" - das Leben bietet uns die Chance jeden Tag auf unser Gefühl zu hören und zu spüren wo wir uns hingezogen fühlen! Über wirtschaftliche Verstrickungen denke ich morgen nach! SALÜ

Weiterlesen

—————

25.05.2013 09:45

zweiter Tag

 

25.05.

Angst – die Angst überzählig zu sein...

Ich muss gestehen, die A4 Seite hat sich gestern erstaunlich rasch gefüllt und es juckt mir heute gehörig in den Fingern. Also los! Here I`am.

Ich denke darüber nach, was es bedeutet sich selbst als „arbeitslos“ zu bezeichnen. „Ich bin arbeitslos“... Wirklich? Ganz ehrlich „Arbeit!!“ habe ich genug – meine bescheidenen Talente hinsichtlich der Hausarbeit kommen jetzt erst richtig zum Vorschein. (Ich hab mich gestern kurzweilig geärgert, weil ich mal wieder ein Taschentuch mitgewaschen habe!) Ich bekomme für meine Arbeit momentan keine Bezahlung, aber als arbeitslos möchte ich mich deshalb nicht bezeichnen! Ich arbeite in erster Linie an mir selbst – versuche die Abwertung, die durch den Terminus „arbeitsLOS“ etnsteht aus meinen Denkmustern zu verbannen.

Ich denke darüber nach, was meinen Tag und meine Zeit WERTVOLL macht. Den Momenten einen Wert zu geben ist mir in den vergangenen Jahren beinahe verloren gegenen – ich sage beinahe, weil ich die Momente mit meiner Tochter meist als sehr wertvoll empfinde, nach einem anstrengenden Arbeitstag jedoch oft nicht in der Lage war diese Momente zu leben. Gerade wenn man einen 9 to 5 Job im Sozialwesen hat wird die soziale Interaktion nach Dienstschluß zur grandiosen Herausforderung! Meine Flucht war dann häufig der Weg ins Fitnesscenter oder in die Laufschuhe. In all der Zeit in der ich garnicht oder nur sehr gering bezahlt einen full time Job ausgeübt habe war ich beinahe täglich mit meiner Überzähligkeitsangst konfrontiert. In der Klinik in der ich meine Ausbildung machte gab es 7 Psychologinnen in Ausbildung. Wie die Lemminge rückten wir unserem Tag des Ausbildungsendes immer näher – nach uns stand schon die nächste Ausbildungskandidatin in der Reihe um uns zu ersetzten. Mein Bewerbungsmarathon begann im Juli, im Oktober zog ich die AMS-Marke und bis dahin hatte ich mir schon ca. 30 Absagen eingehandelt. Mit dem Stempel „arbeitsLOSLOSLOS“ am Selbstbewusstsein und der Ernüchterung im Genick, vielleicht auch mit der Enttäuschung im Herzen, dass es anderen Kolleginnen gelungen war einen Job zu ergattern (ich stelle nur ganz kleinlaut die Vitamin B-Theorie auf), begann ich mich selbst für mein „Versagen“ zur Verantwortung zu ziehen. Meine Spontantität, meine Lebensfreude, mein Arbeitseifer, meine Begeisterung für die Psychologie wichen einer tiefen Frustration. Ich vergaß stolz auf das zu sein, was ich erreicht hatte! Zwei Studienabschlüsse mit Auszeichnung, ich war Klinische und Gesundheitspsychologin, habe eine wundervolle Partnerschaft, neben all dem war und bin ich Mutter einer entzückenden Tochter und hallo – ich habe das alles erreicht obwohl ich das Kind von ZWEI Lehrern bin! Ich habe auch vergessen mich wohl zu fühlen! In meinem Kopf gab es nur noch die Suche nach Anerkennung – und hier kommt der Knackpunkt, ich selbst konnte mich über Jahre nur durch Leistung definieren, meine Arbeit hatte nur einen Wert wenn am Ende die Aussicht auf Bezahlung stand. Ich rannte und rannte um schließlich beim AMS auf der Wartebank zu sitzen... 

Weiterlesen

—————

24.05.2013 09:18

Intro

 

Arbeitslos – so what the fuck!

 

Ganz ehrlich! Etwas an meiner Strategie mit diesem Thema umzugehen hat nicht so ganz funktioniert! Es ist Zeit den Kurs zu ändern und die innere Landschaft der äußeren anzupassen! Die Außenwelt wird sich nicht ändern – ganz sicher nicht, ich glaube eher, dass die Berge rauher und steiler werden und die sanfte Hügellandschaft für die nächsten Jahre eine Illusion bleibt!

Das Thema... das Thema ist ällgegenwärtig. In den Medien, in meinem Freundeskreis und in meinem täglichen Alltagstrott! Ich habe ein Geschichte Studium absolviert, ich habe ein Psychologie Studium abgeschlossen, ich habe eine 2.900 Euro teure Ausbildung zur Klinischen und Gesundheitspsychologin gemacht, zusätzlich habe ich noch eine Ausbildung zur Biofeedbacktherapeutin drangehängt und mich ehrenamtliche für das Kriseninterventionsteam zur verfügung gestellt! Alle bisherigen Praktika im Sozialbereich waren unbezahlt, eine Ausbildungsstelle (nach Studienabschluss) – ebenso, bei einer weiteren Ausbildungsstelle habe ich 680 Euro netto verdient. Ich bin 31 Jahre alt, habe eine fast 4-jährige Tochter... und ich bin arbeitslos! Das sind, kurz gesagt die Rahmenbedingungen meines Lebens. Grundsätzlich bin ich überzeugt davon ein sehr positiv denkender Mensch zu sein, ich habe tolle Freundinnen und kann (momentan nicht mehr so oft) unbeschwert lachen! Ich hatte Ideale und Ziele –  die Betonung liegt auf HATTE...denn im Kampf um einen Job kann es leicht passieren, dass man diese Ideale über Bord wirft. Ich habe auch persönliche Schwächen – die ich aus Angst vor der Arbeitslosigkeit negiert habe. Tatsächlich hatte ich einen Job in einem Krankenhaus – Landesanstellung, recht gut bezahlt, tolle Arbeitszeiten, eine nette Kollegin – der Haken an der Sache. Ich lebe in Kärnten, der Job war in Salzburg – 3 Monate Trennung von meiner Familie (zwar nur unter der Woche), waren genug.  In Salzburg habe ich auch ein neues Gefühl an mir entdeckt – Heimweh! Heimweh nach Kärnten – nach dem perspektivenlosen Kärnten. Beruflicher Druck, Trennung und Heimweh machten mich schlaflos...und nun sitze ich wieder hier!

Wenn ich das lesen, dann hätte ich keine Sekunde Verständnis für die schreibende Person – gibt einen tollen Job auf weil sie „Heimweh (haha)“ hat und jammert herum, dass sie nun keinen Job findet! Sowas von selber schuld! Ja...so würde ich denken, vielleicht denke ich auch so aber es fühlt sich ganz anders an wenn man selbst in diesen Schuhen steckt! Es ist beschämend und deprimierend, es zehrt am Selbstwert und man wünscht sich jede Sekunde eine Lösung für das Problem! Und darüber vergeht die Zeit....jede Sekunde in der ich über dieses Problem nachgrüble vergeht die Zeit...meine Zeit! Meiene kostbare Lebesnzeit! Darum rufe ich nun das Projekt „schreibenschreibenschreiben“ ins Leben! Jeden Tag werde ich eine A4 Seite füllen! Ich werde mich neu erschreiben – mir den Frust abschreiben und mich in dieser Welt verlieren. Ich bin überzeugt davon, dass es eine Möglichkeit gitb diese Situation so sinnvoll wie möglich zu gestalten! Es wird Zeit den Kurs zu ändern!! 

Weiterlesen

—————

24.05.2013 08:58

Es geht los...

Weiterlesen

—————


Schlagwörter

Die Schlagwörterliste ist leer.


Kontakt

Arbeitslos - so what the f***