28.05.2013 08:09

neuer Tag...neues Glück

 

Gestern bin ich ja beim Thema "wirtschaftliche Verstrickungen" stehen geblieben... Ich bin Gott sei Dank in der glücklichen Situation einen recht geringen Sinn für Materielles zu besitzen. Das Auto soll fahren, das Gewand passen und nach Möglichkeit lange halten und nicht in Bangladesch, Indien oder der Türkei hergestellt worden sein (eine neue Messlatte die ich mir auferlegt habe - damit wird "shoppen" sowieso unmöglich) und das Kind soll sich bitte mit Kochlöffel, Steinen und Büchern beschäftigen (funktioniert tadellos!!). Fakt ist - je mehr ich verdient habe, desto mehr habe ich ausgegeben. Summa summarum war das Ergebnis am Konto immer das selbe - ich habe gekauft ohne zu brauchen und nachzudenken. Ein Konsumverhalten welches allgegenwärtig ist. Die Definition über das "Haben" ist leider ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ermöglicht finanzielle Sicherheit ein Gefühl der "Sorglosigkeit" - tatsächlich brodeln jedoch Ängste in uns, wir könnten diesen "Lebensstandard vielleicht eines Tages nicht mehr halten. "Haben wollen" endet nie - es gibt keine Befriedigung im Konsum, jedes erworbene Produkt wird alt, langweilig, unmodern, kaputt, technisch überholt. Wir arbeiten um zu kaufen, kaufen um zu arbeiten - geht es der Wirtschaft gut, geht es uns allen gut. Jetzt geht es der Wirtschaft schlecht - also fühlen wir uns gefälligst auch schlecht! Richtig schlecht! Lovely people von Unilever und all den anderen Weltkonzernen die uns aussaugen... den GEFALLEN werde ich euch nicht tun!! Wenn ich diese Zeilen lese, dann kann ich das Naserümpfen vor den Bildschirmen schon sehen - ich höre mich selbst wie ein Wunderheiler im Walla-Walla-Kostüm an. "Ich stricke meine Unterhosen aus Bio-Hanfseilen und esse nur Früchte die sich entschieden haben vom Baum zu fallen um sich für uns zu opfern...KUMBAJAAA" - forget it! Meine größte Sorge während meines ganzen Studiums und all meiner Ausbildungen war die, mir eines Tages keinen "vernünftigen" Lebensstandard leisten zu können. Damit meine ich den pragmatisierten Beamten-Lebensstandard meiner Eltern. Wir sind die Nachkommen der gescheiterten 68er Generation. Die durch Fixanstellung und regelmäßiges mittelklasse Einkommen vom Rebellen und Weltverbesserer zum übergewichtigen, bluthochdruck - Pensionisten weichgeklopft wurde. Meine Mutter erzählt mir heute noch von ihrer Studentenzeit als sie Salat auf den Feldern klaute weil sie aus Idealismus kein Geld von ihrem konservativen Vater nehmen wollte - schön war die Zeit, seuftz...  

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